Rezension „Der Verwunschene Gott Band 1: Von Göttern und Hexen“ (Laura Labas)

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Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines Auftrags wird sie verraten und gerät zwischen die Fronten eines vergessenen Prinzen und eines verfluchten Gottes, die auf der Suche nach einem verwunschenen Schloss sind. Morgan muss sich schon bald für eine Seite entscheiden und bestimmt mit ihrer Wahl das Schicksal des gesamten Königreiches. (Quelle)

Und wieder diese ungewollte Aufmerksamkeit. Sie reckte ihr Kinn, weil sie niemandem zeigen wollte, wie unangenehm es sich anfühlte. Sie wollte nicht im Mittelpunkt stehen.

Ich erhielt das eBook von der Autorin als Vorableseexemplar kurz vor der Erscheinung und war schon sehr erpicht darauf, etwas Neues von ihr zu lesen. Sie ist eine der Autorinnen, bei denen ich gar nicht den Klappentext lesen muss, ich kaufe das Buch einfach, weil sie eine großartige Autorin ist! Kürzlich durfte ich sie in einem Interview u.a. über ihre Bücher und Schreibgewohnheiten ausfragen, wodurch sie mir zusätzlich sympatisch erschien.

Zu Beginn wurde ich mit einem kleinen Mädchen, das mich spontan an Rotkäppchen erinnerte, sowie dem bösen Wolf in einer düsteren Welt konfrontiert, die teilweise von Hoffnungslosigkeit gleichzeitig aber auch von Hoffnung und hohen Erwartungen an die Zukunft gefüllt war. Diese Welt zog mich regelrecht in ihren Bann, da die Figuren, die hier in Erscheinung treten, sehr interessant und auch sehr geheimnisvoll sind. Da wäre beispielsweise die Protagonistin Morgan zu nennen, die sehr jung aber für ihr Alter sehr tough und schlagfertig ist. Ihre Entwicklung beobachtete ich mit großem Interesse und bin richtig begeistert, wie sie es geschafft hat, trotz vieler harter Rückschläge den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren, weiter zu machen, zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Gerade in einer Welt, in welcher Frauen nicht als gleichwertig angesehen werden, versteht sie es sich immer wieder zu beweisen und Herausforderungen gut zu meistern. Eine wirklich tolle Figur, die ich bis zum Ende der Lektüre bewundert habe!

Neben vielen unscheinbaren Charakteren, die nur kurz auftreten, aber nicht weniger interessant sind, darf der Leser ebenfalls die Bekanntschaft mit dem illegitimen Thronfolger sowie dem legitimen Prinzen machen, die im Laufe des Buches eine große Bedeutung einnehmen. Jeriah, der Sohn des Usurpators von Yastia, ist stets wachsam, da er (zu Recht) ein Attentat befürchtet und zudem ein Geheimnis hat, das niemand erfahren darf. Eine wirklich sehr spannende und gut ausgearbeitete Figur, auf deren Rolle ich in den Folgebänden gespannt bin. Genauso erging es mir bei Aithan, dem legitimen Prinzen, der im Exil lebt und einen Weg zu finden sucht, seinen Thron zurück zu erhalten. Er ist jemand, den ich als ‚mittelalterlich‘ bezeichnen würde, was seine Einstellung zu Frauen angeht, aber auch er entwickelt sich zu einer sehr beachtlichen Person weiter, von dem ich kaum erwarten kann, mehr zu lesen. Cael hat mir mehrmals einen Schauer über den Rücken laufen lassen durch seine düstere, geheimnisvolle und auch ein wenig unberechenbare Art. Rhea hingegen ist ein sehr sanftes und reines Mädchen, die dank dem Wächter, der auf sie aufpasst, kein ganz so verzweifeltes Dasein in ihrer Zelle fristen muss. Das Buch ist als gefüllt mit sehr schönen und vor allem authentischen Charakteren, die die unterschiedlichsten Gefühle in dem Leser erwecken.

Der Schreibstil Lauras ist unglaublich schön: Die Beschreibung der von ihr erschaffenen Welt wirkte teilweise sehr kunstvoll auf mich und ließ mich zeitweise sehr erstaunt inne halten. Auch versteht sie es mit ihren spannenden Beschreibungen den Leser wahrhaftig bis zum Ende an die Seiten zu fesseln.

Die Hölle am Ende Eflains verschlang seine Besucher mit Haut und Haaren und spuckte sie als Skelette wieder aus. Das kostbare Fleisch von den Knochen geknabbert und nur die Essenz übrig lassend.

Die Perspektiven wechselten gelegentlich, so dass man aus der jeweils unterschiedlichen Sicht die Gefühle und Gedanken einer Person in Erfahrung bringen und meiner Meinung nach auch gut nachvollziehen konnte. Auch führte diese Eigenschaft dazu, dass der Leser in verschiedene Orte in unterschiedliche Settings eingeführt wurde. Eine Karte wäre in so einem Fall immer sehr hilfreich für mich, aber ich habe gehört, dass es im Print eins geben soll; diese Bemerkung also nur am Rande.

Zwischendurch gab es eine ‚Pause‘ zwischen den Kapiteln, die durch kleine Zitate getrennt wurden. Diese Zitate erinnerten mich ebenfalls an unterschiedliche Märchen, was ich als Idee an sich sehr cool finde.

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Der Auftakt von Der verwunschene Gott: von Göttern und Hexen von Laura Labas konnte mich überzeugen und nagelte mich trotz Krankheit bis zum Ende an den Reader fest. Die authentischen und gut ausgearbeiteten Protagonisten, die düster angehauchte Welt und Geschichte als Ganzes sowie der unvergleichliche Schreibstil der Autorin haben es mir enorm schwer gemacht, aus dieser Welt freiwillig wieder aufzutauchen. Für mich ist es mal wieder ein Lieblingsbookie von einer meiner Lieblingsautorinnen und gehört deswegen ganz klar in die Kategorie Tauchliebe. Zusätzlich küre ich dieses Buch zu meinem Monats-Highlight, das mal wieder großartige Unterhaltung geboten hat. Ich liebe es einfach und bin der Meinung, dass alle es lesen müssen. Ich werde es definitiv nochmal lesen!

Vielen Dank an Laura und den Drachenmond Verlag für das Rezensionsexemplar!

weitere Rezensenten     Jill von Letterheart     Nicci von Trallafittibooks

 

Allgemeine Informationen

  • Titel Der Verwunschene Gott: Von Göttern und Hexen
  • Autorin Laura Labas
  • Seitenzahl 400 Seiten
  • Preis 4,99 (eBook), 14,90 (TB)
  • Verlag: Drachenmond Verlag

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15 Kommentare zu „Rezension „Der Verwunschene Gott Band 1: Von Göttern und Hexen“ (Laura Labas)

  1. Guten Morgen!
    Vielen Dank für die schöne Besprechung, sie macht ja doch wirklich sehr neugierig. Eigentlich mag ich märchenhafte Settings sehr gerne, wäre da nich immer … aber wenn du mir nun sagst, dass hier zur Abwechslung mal keine Dreiecksliebesbeziehung zwischen Gut und Böse im Spiel ist?, dann notiere ich mir das Buch sofort! 🙂

    Liebe Grüße!
    Gabriela

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    1. Liebe Gabriela,
      Also eine Dreiecksbeziehung gab es in diesem Teil nicht, da die Personen sich in unterschiedlichen Orten befinden, da kannst du also beruhigt sein (ich bin auch kein Fan von diesem Dreiergespann, daher kann ich dich gut verstehen 😋 ). Also das Buch würde ich jedem weiterempfehlen und wenn du auch Settings magst, die ein wenig märchenhaft und düster angehaucht sind, dann musst du es wirklich lesen 😉 Laura schreibt wirklich toll!

      Liebe Grüße und schönes Wochenende 😊
      Ümran

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      1. Wunderbar, danke! Das beruhigt mich doch ungemein. Das stört mich tatsächlich jedes Mal, weshalb ich mich von solchen Büchern immer mehr fernhalte, weil es am Ende nur noch um Liebeleien geht. Dann schreib ich mir das auf jeden Fall direkt auf und wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende! 🙂

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  2. Liebe Ümi,

    einfach eine fantastische Rezension!
    Mich konnte das Buch auch wieder begesitern, aber was sollte man bei Lauras Werken auch anderes erwarten? 😉
    Mich spricht bei ihr auch vor allem immer das dunkle und mystische Setting an.
    Vielen lieben Dank für die Verlinkung :-*

    Drück dich ❤ Jill

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    1. Liebste Jill,

      Ach sehr gerne Liebes und Dankeschön ❤️😊
      Jaaa bei Laura, da muss man nix sagen, da wird das Buch gekauft und Ende 😉😜 ich mag ihre Geschichten total gerne und auch hier bin ich wieder total begeistert (naja bis auf den cliffhanger 😜🙈) bin mega gespannt auf die Fortsetzung!

      Fühl dich gedrückt 😘
      Ümi

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